Die Gruppe Cativerio Capoeira enstand aus dem Zusammenschluß von sechs Capoeira Meistern: Miguel, Caio, Belisco, Ely, Rodolfo und Sydney, die verantwortlich für das höchste technische Niveau sind, mit dem in den Akademien auf Veranstaltungen und auf öffentlichen Plätzen im Bundesstaat Sao Paulo und in Brasilien trainiert wird. Wegen diversen Problemen, die jeder hatte, hörten sie jedoch auf, die Capoeira zu praktizieren, so daß nur Mestre Miguel übrig blieb.

In den 70 er Jahren, während der Präsidentschaft von Medice wurde Capoeira ofiziell als Nationalsport erklärt. Im ganzen Land werden Seminare und Diskussionsveranstaltungen organisiert, um Kriterien, Regeln und Meinungen festzulegen, und um Verbände, sowie regionale und nationale Meisterschaften ins Leben zu rufen.

Mestre Miguel war besorgt über die geringe Bedeutung, die, die Regierungsstellen der Capoeira und den Capoeiristas offiziell beimaßen und mit der sie vorgaben, diese einzugliedern. Ihr größtes Bestreben war, einen falschen Nationalismus in den Capoeiristas wecken zu wollen, wie z. B.

- militärische Kriterien und Angewohnheiten, z. B. vor dem Beginn des Trainings in den Akademien oder vor Rodas auf Straßen und Plätzen stellen sich alle Schüler in “Habachtstellung” auf, und rufen “Salve!”, zum Gruß der Nationalflagge (so geschehen in den Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul).

- Huldigung des Mestres um eine Roda zu beginnen: In Curitiba (Paraná) mußte ein schwarzer Schüler die Hand seines “Mestres” küssen, um ihm Respekt zu erweisen.

Unglücklicherweise dauern Opportunismus und Sklaverei in diesem Land auch heute noch, im Jahre 2000 – am Ende des 20. Jh. an. Von Norden nach Süden und von Westen nach Osten, falsche Mestres, falsche Angoleiros, falsche Lehrer und Intelektuelle, falsche Erzieher, falsche Verwalter der Capoeira, die jedes Geschäft mit der schwarzen Kultur eingehen, um selbst gut dazustehen und sich ein schönes Leben zu machen. Wir von der Grupo Cativeiro Capoeira sind hier, um diese Perversionen, wo auch immer sie sich zeigen zu bekämpfen: ob in den Akademien, in Capoeira-Zentren, auf den Straßen, Plätzen oder Veranstaltungen…

Die G.C.C. führt diesem Kampf seit den 70er Jahren und hat sich als höchstes Ziel gesetzt: zu Integrieren und zu Sozialisieren und dabei geschichtliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Hintergründe eines jeden Einzelnen zu respektieren, damit Niemand, ob schwarz, weiß, arm, reich, Mann, Kind oder Frau vergißt, daß er kein Gefangener von Niemandem sein darf.